Nachgang zum 17.11. Hachenburg

Im Nachgang zum vergangenen Donnerstag hier die gesammelten visuellen Werke verschiedener Jounalist*innen.
Denjenigen, die es sich jedesmal erneut zur Aufgabe machen, das zu dokumentieren was im Westerwald an der Tagesordnung ist, sei an dieser Stelle Respekt ausgesprochen.

Niemand ist alleine, niemand kämpft alleine!

Besonders hervor zu heben ist an dieser Stelle der Versuch eines Polizeibeamten, die Pressearbeit zu behindern.
Es gilt weiter kritisch zu bleiben und die Geschehnisse zu hinterfragen, um den Widerstand so erfolgreich wie möglich zu gestalten.

Hachenburg – 17.11.2016

Am Abend des 17.11. haben Antifaschist*innen, Migrant*innen und Bürger*innen das Gedenken an die Opfer von rechter Gewalt, das Gedenken an Nihad und die damit verbundene Wut, auf die Straße getragen.
Die ca. 200 Menschen konnten entschlossen und friedlich die Bewegungsfreiheit der ca. 20 Nazis in Hachenburg auf ein Minimum reduzieren und ja Julian, es hat schon einen Grund warum du und deine vollblütigen Biodeutschen euch immer fremder im „eigenen Land“ fühlt.

You are not welcome here!

Die Menschen im und um den Westerwald herum haben euch gestern wiederholt gewarnt. Es gibt kein „Vergeben“ und wir werden nie vergessen. Wenn ihr euch am 15.12.2016 erneut blamieren wollt –
wir und alle Bürger*innen, Genoss*innen und Freund*innen sind bereit euch durch die Straßen zu treiben.
Keine Ruhe den Faschist*innen!

Was tun wenn’s brennt? Wie geht eigentlich Demo?

Stuttgart 21, Anti-Atom Proteste und auch in Hachenburg mussten wir wieder mit Schrecken feststellen, wie friedliche Gegenproteste zum Ziel fragwürdiger Eskalationen werden. Auch im Westerwald wird der Widerstand der gesellschaftlichen Mitte ehrlicher und aufrichtiger. Aber wie geht überhaupt Demo? Nach nun mehr 13 Demontrationen vor Ort ist es Zeit sich zu fragen:
Wie verhalten wir uns denn, wenn es mal brennt?
Wie verhalte ich mich, um sicher auf die Demo und auch wieder nach Hause zu kommen?
Was nehme ich mit und was gehört nicht dahin?
Wie verhalte ich mich bei Übergriffen der Beamt*innen und/oder Rechtsradikalen?
Was darf ich denn überhaupt als Protestler*in und was geht gar nicht?

Und vor allem: Wie wird unser gemeinsamer Protest stark genug, um Neonazis mutig entgegenzutreten, ohne dass wir uns dabei unnötig in Gefahr begeben?

Menschen, die sich dazu entschließen, friedlich miteinander praktischen Widerstand zu leisten, nutzen ihre Rechte und setzen sich bewusst Faschist*innen entgegen, die unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit versuchen, uns unsere Rechte zu nehmen. Zudem stellt sich immer öfters die Frage, ob der Gegenprotest in seiner friedlichen Natur, von den Beamt*innen bedroht wird und wie wir darauf reagieren können.
Informationen und das Wissen um unsere praktischen Rechte und Möglichkeiten in einer brenzligen Situation können nicht nur dich, sondern auch deine Freund*innen schützen.
Deshalb lädt die Antifa Westerwald alle interessierten Bürger*innen und Protestler*innen ein, um euch ein „How-to-Demo“ an die Hand zu geben. Ein Referent wird vor Ort diese und andere Themen ansprechen und ein Demo-Einmaleins präsentieren, welches den Menschen ermöglichen soll ohne Angst, sondern als bewusste Entscheidung, eine Gegendemonstration zu besuchen und aktiv Faschist*innen in den Weg zu treten.
Lasst uns zeigen, wie Solidarität praktisch wird. Wie friedlicher Protest zusammen steht, ohne sich auf Lichterketten zu beschränken.

Mittwoch, 09.11.2016 in der Grillhütte am Sportplatz in 57627 Astert