Nachgang zum 22.04. in Wetzlar

Schon im vergangenen Jahr versuchten Nazi Kader rund um das Grüppchen der Identitären Aktion um Melanie Dittmer, die NPD und Autonome Nationalisten mit Fackeln durch Niedergirmes ziehen.
Angemeldet wurde die Demo vom Rechtsextremen Thassilo Hantusch der auch diesmal mit dabei war.
Damals im Oktober 2016 scheiterte der Versuch durch Blockaden eines breiten Bündnisses und die Nazis konnten nicht die gewünschte Route laufen – auch die Fackeln mussten ausbleiben.

Die diesmal mobilisierende „Bürgerinitiative gegen Asylmissbrauch Lahn-Dill“ hatte unter dem Motto :“Wir schützen unsere Kinder“ mit einem breiten Bündnis aus Rechtsextremist*innen und Faschist*innen dazu aufgerufen in Wetzlar wieder einmal auf die Straße zu gehen. M.Dittmer hat das Kooperationsgespräch mit den Cops zusammen mit Danny Wolf ( vermutlich Nationales Aktionsbündnis Wetzlar) und Julius Stahl (Identitäre Aktion) am 06.04. absolviert und freute sich per Twitter und Facebook über eine angeblich doppelt so lange Demoroute.

Im konkreten Fall riefen neben Dittmer’s „Identitärer Aktion“ und der hessischen NPD auch die Kleinstpartei „Die Rechte“ & Thügida/Wir lieben Sachsen e.V./Freundeskreis Thüringen und das Nationale Aktionsbündnis Wetzlar (NAW) auf.
Thügida stellte auch den Lautsprecherwagen für die Demo.

Das sog. „Antikapitalistische Kollektiv“ mobilisiert, nach Streit, Spaltung und „Chauvinismus-Vorwürfen“ beim letzten Aufmarsch am 07.10.2016 in Wetzlar, nicht erneut.
Erschienen sind Menschen dieser Gruppe allerdings trotzdem.
Das diese Leute sich mittlerweile als NAW wieder einmal in einen neuen Namen geben ist ziemlich eindeutig.

Von dem Vorhaben, einen ausführlichen Spaziergang durch Wetzlar zu machen mussten sich die Nazis allerdings schnell verabschieden. Aufgrund von energischen Protesten von Antifaschist*innen und auch durch bürgerlichen Protest von ca. 1000 Personen konnte der Umzug größtenteils verhindert werden.

Bereits vor dem Start fiel Jens Willke (NPD) negativ auf, als er Antifaschist*innen attackierte. Später versuchte der ohne Presseausweis fotografierende Thügida-Mensch Antifaschist*innen zu schlagen.

Nach wenigen Metern war die Straße vor dem Forum in Wetzlar durch dutzende Antifaschist*innen versperrt. Nach mehreren kleineren Sitzblockaden wurden die Nazis auf kürzester Strecke in Richtung Bahnhof geführt. Aktivist*innen der Antifa Westerwald konnten gemeinsam mit anderen Menschen dort mithilfe von Mitteln des zivilen Ungehorsam immer wieder Akzente setzen. Die Hetzreden wurden dabei durch Pfiffe, laute Musik und Sprechchöre übertönt. Bürger*innen aus Wetzlar verstanden, dass es wichtig ist, den Nazis die Meinung zu geigen und unterstützten den Protest. Auf den Nazi der auf dem Lautsprecherwagen stand, wurden dutzende Tomaten geworfen. Gelegentlich versuchten aggressiv auftretende Personen aus dem „Antikapitalistischen Kollektiv“ die Polizeiketten die den Umzug umkreisten zu durchbrechen und Gegendemonstrant*innen anzugreifen. Es kam zu 2 Anzeigen wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz.

Die Stimmung der ewig gestrigen war bereits zu dieser Zeit unterirdisch schlecht. Thassilo und Thomas Hantusch, Melanie Dittmer, Danny Wolf und weitere Aktivist*innen versuchten noch mehrfach die Polizei doch zu überreden ihnen den Weg frei zu knüppeln und die Route doch wieder zu verlängern, was ihnen allerdings nicht gelang. Der Lautsprecherwagen wurde mittlerweile durch laute Techno-Musik zusätzlich übertönt.

Ein Altnazi der aus seiner Dachgeschosswohnung mehrfach den rechten Arm zum Hitlergruß ausstreckte, verlor bei einem dieser Versuche seine armselige Deutschlandfahne.
Es zeichnete sich an diesem Tag ein lächerliches Bild eines unorganisierten, degenerierten und zeitweise total eingeschüchterten Haufen von rumpöbelnden Menschen ab, auf welche wir in Zukunft gerne verzichten würden.

Dies kann jedoch nur durch weiteren engagierten Protest und antifaschistische Arbeit geschafft werden.

Anschließend sollte wohl ein „Balladenabend für Aktivisten“ mit „A3Stus“und „Fachkräfte“ stattfinden. Dieser sollte im „Bistro Hollywood“ bzw. „Teutonicus“ in der Hauptstraße 5, 35638 Leun-Stockhausen stattfinden, welches dem lokalen NPD-Kader Thomas Gorrr gehört und bereits in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz ähnlicher Veranstaltungen war. Diese Veranstaltung wurde allerdings nicht genehmigt. Die anwesenden Nazis erhielten Platzverweise durch die Polizei und mussten endgültig die Heimreise antreten.

Am letzten Wochenende versuchte die NPD Hessen zusammen mit der JN sich in der Giessener Fußgängerzone breit zu machen. Auch dies ging nicht gut für Hantusch und Co. aus.

https://linksunten.indymedia.org/de/node/209530

Das im Artikel erwähnte neue „braune Haus“ in Wetzlar, stellt sicherlich eine Bedrohung für Antifaschist*innen dar, weshalb man dieses Vorhaben dringend im Auge behalten sollte.

Den Nazis niemals wieder auch nur eine ruhige Minute, keine Wohlfühlzonen, keine Rückzugsräume mehr ermöglichen – das muss auch weiterhin unsere Aufgabe sein.
Die mutigen Blockaden von heute haben gezeigt, was möglich ist.

Auch in Zukunft kein Fußbreit den Faschist*innen.
Alerta!