Über uns

Antifaschistische Idee im Westerwald

Der Westerwald ist als fruchtbarer Boden für engstirnige und weltfremde
Ideen bekannt.
Der auf die Ortsgrenzen beschränkte Tellerrand spiegelt sich in besonderer Art und Weise in dem nicht vorhandenen, allumfassenden politischen Spektrum dar. Weltanschauungen und ideologische Ansätze die links von SPD und CDU zu suchen sind, blieben bislang nahezu luftleerer Raum oder wurden kriminalisiert, sowie durch das Drängen an den äußeren linken Rand diffamiert. Dementsprechend konnten sich über Jahrzehnte hinweg rechte Strukturen bilden, die zudem in der vorhanden Allgemeinheit toleriert bis unterstützt wurden und werden.
Die autonome Antifa Westerwald stellt dazu den Gegenpol, den ethischen Ausgleich, ein links-ideologisches Mandat zu jeglichen im Westerwald vorhandenen organisierten rechtsradikalen, rechtskonservativen, rechtspopulistischen und sozialignoranten militanten Strukturen dar. Wir zeigen uns solidarisch mit bestehenden Bündnissen gegen Rechts sowie der Zivilgesellschaft, trotzdem wir erkannt haben, dass demokratische Mittel, um den Anfängen zu wehren, längst ausgeschöpft sind, sowie auch der Zeitraum, in dem solche Bündnisse ihre Möglichkeit verwirkt haben aktiv in den Verlauf der Situation einzugreifen. Insbesondere ziehen wir nun unsere Motivation zu unserer Aktionsform aus der Überzeugung, dass etablierte Parteien, anerkannte Gewerkschaften sowie gemäßigte Bündnisse aus der Mitte der Gesellschaft nicht in der Lage sind nötige Schritte gegen menschenverachtende Ideologien in jeglicher Form zu planen und durchzusetzen. Im Gegensatz zu diesen behalten wir uns vor, sämtliche Notwendigkeiten, die unsere Vorstellung eines gerechten und sozialen Miteinander fördern, in Betracht zu ziehen und umzusetzen.

Wer Deutschland nicht liebt – hat Deutschland verstanden!
Darum gilt:
Nie, nie, nie wieder Deutschland!

Die deutsche Nation, oder das was man als diese bezeichnet, steht nicht nur durch die Verbrechen im zweiten Weltkrieg als ein Symbol von bekämpfenswerten Traditionen.
Rostock- Lichtenhagen, Heidenau, Clausnitz – immer wieder liefern die Menschen, die ein starkes Deutschland propagieren die Beweise, warum jeder der Deutschland verstanden hat, es nicht lieben kann.
Deutschland ist als Nutznießer menschenverachtender Politik immer bereit seine Hände zu heben um dem Grundgesetz den Treueschwur zu leisten, während Waffenexporte das Land verlassen.
Systematische Mörder von Minderheiten, wie den kurdischen Menschen in der Türkei, werden nicht nur geduldet, sondern, wohl wissend um die Nutzung, durch finanzielle Mittel unterstützt. Die Zeichen die Deutschland sendet stehen nicht für die hoch dotierten Menschenrechte auf die sie sich berufen.
Ebenso sind es Aktivist*innen die für Strukturen rechten Gedankengutes einstehen und sich als Verfechter deutsch- nationaler Ideologien outen. Sie gründen den eigenen und den Selbstwert ihrer Gruppe auf der Annahme privilegiert zu sein durch ihre Herkunft und rassistische Merkmale.
Ein Mensch der diesen Umstand verstanden hat kann dieses Deutschland nicht lieben.

Für etwas besseres als eine Nation

Als autonome Antifa Westerwald lehnen wir Nationalismus, sowie Patriotismus und völkische Denkmuster in ihrer Gänze ab. Das Einteilen von Menschen in erdachte territoriale Linien ist als Versuch zu werten diese zu spalten, anstatt sie in ihrem Kampf gegen Ausbeutung zu vereinen. Dabei wird ein Wir- Gefühl propagiert welches zwangsläufig jedem Aussenstehenden ein Die-Anderen Stigma überstülpt. Die Kriterien dieses faktischen Kastendenkens sind variabel. Sie reichen von dem Pass bis hin zu ethnischen Merkmalen die als Filter fungieren um einzelne Individuen oder ganze Gruppen auszuschließen. Eine Abwertung dieser „Anderen“, dieser Personen die nicht dazu gehören, stärkt die homogene Gemeinschaft. Von diesem Gesichtspunkt aus ist der so weit verbreitete Patriotismus ebenso anzugreifen, denn es gibt keine softe Variante von Ausgrenzung Anderer. Es besteht kein Recht auf Stolz, der Menschen bewusst herabwürdigt. Ebenso ist es grundsätzlich mehr als fraglich Stolz zu empfinden für etwas anderes als die eigene Leistung.
Diesen Umstand gilt es zu erkennen um ihn zu bekämpfen. Dabei ist ganz klar festzuhalten, dass Nationalismus kein explizit deutsches Problem ist – unser Kampf richtet sich gegen sämtliche nationale Strukturen.

Den rechten Konsens brechen – Gegen dich und deine Freunde

Party- Patriotismus: Die Subkultur die Pegida- Spaziergänger, AfD Wähler, Kameraden, Reichsbürger, Neonazis, stramme Nationalsozialisten und aktionsorientierte Wutbürger vereint zusammen stehen lässt- Der kleinste Nenner rassistischer Denkmuster!
Von der Dorfkirmes bis hin zum WM Finale finden sich Menschen zusammen um auf fröhliche Art und Weise die Folgen von Nationalismus und Patriotismus (s.o.) zu legitimieren.
Du bist nicht besser durch dein Dorf, nicht schöner weil du aus dem Westerwald stammst, nicht intelligenter durch deinen Wohnsitz in Berlin und erst recht gehst du nicht aufrecht weil du Deutscher bist, genauso wenig buckeln die Menschen weil sie aus Argentinien stammen. Vorurteile werden weiter pauschalisiert. Es entsteht eine gefährliche Gemeinschaft die durch Jubel, Trubel, Party- Solidarität und Mitläufertum nicht zum ersten mal zum Täter*in mutiert. Es gilt diesen Konsens, der die Menschen fälschlich eint, zu brechen.

Klassenkampf > Everything

Wir als Antifaschist*innen sehen die Tatsache des Kapitalismus als maßgeblichen Grund von lebendigem Rassismus und entstehendem Unrecht an. Die Idee die begrenzten Ressourcen der Menschheit auf wenigen Multis zu bündeln, mit dem Umkehrschluss, dass die Masse wenig haben muss um diesen Standart zu erhalten ist Wahnsinn. Der Klassenkampf ist das Mittel der unterdrückten Mehrheit die Verhältnisse zu stürzen, die sie in prekäre Arbeitssituationen drängt und die Daumenschrauben bei der Armutsgrenze ansetzt.Wer die Individuen bekämpft verkennt das Problem, die Wurzel ist das System. Der Kampf gegen Ungerechtigkeit verläuft zwischen den Klassen, Tag für Tag.
Du bist nicht auf dieser Welt um Menschen reich zu machen die dich mit Füßen treten.

Kein Gott, kein Staat

Das Problem liegt im System (s.o.) aus diesem Grund bleibt es essentieller Bestandteil antifaschistischer Arbeit antistaatliche Alternativen zu ermöglichen. Dasselbe gilt für religiöse Institutionen die seit Jahrhunderten versuchen autonome und bewusst anti- hierarchische Strukturen zu bekämpfen um den eigenen Einfluss aufrecht zu erhalten oder zu stärken.
Daher zeigen wir uns solidarisch mit aktivem Widerstand verschiedener Organisationen gegen Rechts, behalten uns aber ebenso vor diese in ihren Ideen und Methoden zu kritisieren und gegebenenfalls konträr zu agieren. Autonome Militanz stellt die Möglichkeiten zur Verfügung die wir nutzen und derer wir uns nicht entledigen werden. Antistaatliches Handeln steht im Fokus, denn Kriege und Hass entstehen auf der Basis von Ungleichheit, dieser Ungleichheit wiederum gilt es den Boden unter den Füßen weg zu ziehen.

Antifa – Auf zu neuen Taten!

Natürlich können die oben stehenden Zeilen nur ein Ausschnitt dessen sein, was zu den angesprochenen Themen zu sagen ist, natürlich gibt es Themen die gar nicht angesprochen wurden bzw. zu denen es keine einhellige Gruppenmeinung gibt. Allerdings ist die Autonome Antifaschistische Aktion Westerwald auch keine homogene Gruppe in der es zu jedem Thema nur „eine Meinung“ gibt aber neben aller Theorie sollte eben auch die Aktion nicht zu kurz kommen.

Du wirst nicht danach beurteilt, was du sagst, sondern was du tust. (Rosa Luxemburg)

Militanz kennt viele Formen und Gesichter, letzten Endes ist es aber Militanz die uns von Parteien und anderen Zusammenschlüssen unterscheidet. Wir sind der Meinung, dass es nicht Lichterketten sind die eine Gesellschaft verändern sondern die konsequente und radikale Umstürzung der Verhältnisse. Wir sind nicht auf Gunst und Sympathie von Stammtischen, Wähler*innen und statischen Prozeduren angewiesen sondern einzig und allein unserem Gewissen und unserer Überzeugung verpflichtet. Verhältnisse ändern sich nicht durch fromme Worte sondern nur durch Aktion. Antifa ist nicht populär sondern notwendig!

In diesem Sinne – Für eine herrschaftsfreie Gesellschaft !
Viva ANTIFA