Dem Naziaufmarsch am 05.09.09 in Dortmund entgegentreten!

Für den 5. September 2009 mobilisieren die Dortmunder Neonazis europaweit zum so genannten „nationalen Antikriegstag“. Dieser hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Aufmärsche der sich selbst als „Autonome Nationalisten“ bezeichnenden Nazis entwickelt. Sie nehmen international eine Vorreiterrolle für die aktionsorientierte extreme Rechte ein, so dass der Ausgang des Aufmarsches Relevanz für die kommende Entwicklung der Szene in Deutschland und in Europa haben wird. Dementsprechend hat dieser Aufmarsch mit „Event-Charakter“ eine ganz besondere Brisanz, die nicht nur den Dortmunder Nazistrukturen Aufwind verleihen soll.

Zu diesen jährlich stattfindenden „Aufmärschen“ mobilisierten die Dortmunder Neonazis zum ersten „nationalen Antikriegstag“ 2005 ca. 200 KameradInnen, 2008 kamen bereits ca. 1100 nach Dortmund. Dabei nahm auch das Gewaltpotential auf den Demonstrationen massiv zu. Doch nicht nur im Rahmen der jährlichen Demonstrationen nimmt die Gewalt durch Neonazis zu. Nach dem traurigen Höhepunkt der Ermordung des Punks Thomas „Schmuddel“ Schulz sind immer wieder, und das in zunehmendem Maße, Menschen und Einrichtungen, die nicht in die Ideologie der Neonazis passen, angegriffen worden. Am 1. Mai 2009 sorgte der Angriff der Neonazis auf den Demonstrationszug des DGB für bundesweite Aufmerksamkeit.

Bisher stellten Dortmunder Behörden und Polizei diesem eskalierenden Problem nichts entgegen. Im Gegenteil, sie scheinen hartnäckig darum bemüht zu sein, die Gefahr, die von Neonazis ausgeht, zu relativieren. Es scheint Konzept in dieser Stadt zu sein, die gezielten Überfälle rechter Schlägertrupps zu einem wechselseitigen Rechts-Links-Konflikt zu verklären, um damit zum einen zu verschleiern von wem hier die Gewalt ausgeht und zum anderen den Eindruck zu erwecken, dass die Gesamtgesellschaft sich kaum betroffen bzw. bedroht fühlen muss. In den letzten Jahren entschied die Dortmunder Polizei immer wieder, antifaschistischen Protest zu unterbinden, während sie den Neonazis angenehme Aufmarschbedingungen schuf.

Dabei gerät auch aus dem Blick, dass mit dem Gedenktag „Antikriegstag“ am 1. September eigentlich an den Überfall Deutschlands auf Polen erinnert wird. Mit diesem Überfall wurde der 1. September 1939 zum Beginn des deutschen Vernichtungskrieges. Der Gedenktag „Antikriegstag“ ging dann aus einer Gewerkschaftsinitiative 1957 hervor, die gerade mit Blick auf die Wiederbewaffnung Deutschlands unter dem Motto „Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus!“ zu Aktionen aufrief.

Es gilt nicht nur, sich den Neonazis in den Weg zu stellen, sondern auch die Ursachen des vorherrschenden Problems zu erkennen und dieses entschieden zu bekämpfen – und das nicht nur am Antikriegstag, sondern immer und stets!

Deshalb rufen wir dazu auf, sich am 4. und 5. September an den verschiedensten antifaschistischen Aktionen zu beteiligen.

04.09.2009: Vorabenddemo 18.00 Uhr, Hauptbahnhof

05.09.2009: Antifaschistische Demo 11.00 Uhr, Hauptbahnhof

Quelle: http://s5.noblogs.org/

Bundesweiten Aktionstag am 12. August gegen die Firmen die mit dem iranischen Regime kollaborieren

Eine Demonstration des Kölner „Iran Solidaritätsbündnisses“ startet am Mittwoch um 18 Uhr von Rudolfplatz Köln aus.

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Kölner Aufruf zum Aktionstag 12. August

Gegen die deutsche Unterstützung des iranischen Regime!

Den Profiteuren der Unterdrückung das Geschäft vermiesen!

Noch immer finden im Iran jede Nacht Straßenschlachten zwischen den bewaffneten Regierungskräften und Milizen auf der einen Seite und zumeist jugendlichen Regime-GegnerInnen auf der anderen statt. Auch wenn wir davon nicht mehr viel in den Medien sehen, werden die DemonstrantInnen weiterhin auf offener Straße weiterhin verprügelt, verschleppt, gefoltert und ermordet. Das ist seit dem Wahlbetrug Ahmadinedschads, aber auch schon zuvor, der bittere Alltag in Teheran und überall im Iran. Inzwischen verstärken sich die Proteste wieder. Das brutale Vorgehen von Polizei, Basij-Milizen und Revolutions-Garden konnte die Bewegung für demokratische Rechte nicht ersticken. Im Gegenteil: Inzwischen hat sich die Bewegung neu organisiert; anstatt sich für den angeblichen „Reform-Kandidaten“ Mussawi einzusetzen, kämpfen die meisten spätestens jetzt gegen das Regime selbst.

Was können wir tun, um die kämpfenden Menschen im Iran zu unterstützen?

Das Material und Know-How der iranischen Repressionsorgane kommt zum Teil aus Deutschland. Die Schlagstöcke für die Polizei stammen aus Niedersachsen, die Firma Dräger aus Lübeck liefert die Gasmasken für Tränengasangriffe, Siemens-Nokia Networks (ein Joint-Venture Unternehmen von Siemens und Nokia) liefert die Technologie (und Dienstlleistungen!) zur SMS Überwachung, und natürlich liefert auch Heckler&Koch Handfeuerwaffen. Das ist zunächst nicht verwunderlich, denn alle kapitalistischen Unternehmen sind darauf ausgerichtet Profite zu machen. An sich ist es in der kapitalistischen Logik völlig egal, womit Profite erwirtschaftet werden und auf wessen Kosten dies geschieht. Am Machterhaltungswillen des in Bedrängnis geratenen Regimes in Teheran verdienen deutsche Firmen jedoch fleißig mit. Darum ist es richtig, gegen diese Geschäfte anzugehen um die Diktatur im Iran zu Fall zu bringen.

Die Aktionen sind keine Appelle an den deutschen Staat oder irgendwelche Konzernleitungen!

Wir wollen im öffentlichen Bewusstsein das Saubermann-Image der Firmen umstoßen!
Deshalb haben wir, verschiedene linke Gruppen, uns zusammengetan, um gegen diese Kollaboration zwischen Kapital und dem iranischen Regime vorzugehen. Wir schließen uns damit dem bundesweiten Aktionstag am 12. August an, an dem überall in Deutschland Proteste gegen einzelne Konzerne, die am Terror gegen die iranische Bevölkerung verdienen, stattfinden. Wir wollen unserer Solidarität mit der Demokratiebewegung im Iran konkreten Ausdruck verleihen.

Deshalb wird dazu aufgerufen, sich am 12. August an den Protesten in Köln und anderswo zu beteiligen! Zeigen wir den protestierenden Menschen im Iran, dass sie nicht alleine sind! Die Konzerne sollen wissen, dass wir sie nicht ungestört mit einem menschenverachtenden Regime Geschäfte machen lassen!

18 Uhr, Rudolfplatz, Köln

Wir weisen darauf hin, dass wir keinen Kandidaten der islamischen Republik unterstützen und völkische sowie nationalistische Symboliken ablehnen. Zudem möchten wir parteiförmige Organisationen darum bitten, den pluralistischen Charakter der Demonstration zu wahren.

Infos und Quelle:

www.no-racism.mobi

Laut für Lau! Soli-konzert 24.07.09

Am 24.07.2009 wird in der Stadthalle zu Hachenburg (Westerwald) das Konzert „Laut für Lau“ stattfinden!
Eintritt frei, bzw gegen Spende, also das was ihr geben wollt oder könnt.
Das Konzi ist ein Solikonzi für einen Genossen, der Stress mit den Orks und der Staatsanwaltschaft hat und sich das weitere nicht so leisten kann. Die Veranstalter hoffen daher auf eure Unterstützung;-)

Kommt zahlreich!
Ab 13:00 uhr ist im Burggarten in Hachenburg auch noch ein Punkertreffen von da kommt man in 2 Minuten zur Stadthalle!

Nach dem Konzert gibts auch noch ne kleine Aftershow party!
Einen Zeltplatz gibts auch, da die Zugverbindungen da doch eher schlecht sind!

Und Kostet Null Nada, Zero Euro.

NPD im Kreistag, Schuldige gefunden!

Seit Sonntagabend spiegelt sich nun auch im Kreistag des Westerwaldkreises wieder, was gesellschaftlich schon lange zu erkennen ist. Die NPD ist mit einem Sitz in den Kreistag eingezogen. Für uns ist dies keine Überraschung. Bereits zur letzten Bundestagswahl machten wir darauf aufmerksam, dass die NPD, sollte sie vergleichbare Ergebnisse bei der Kommunalwahl erzielen, sicher im Kreistag sitzen würde.

Für Hendrik Hering (SPD) gibt es eine einfache Lösung für dieses Problem: „Man müsste die NPD verbieten“ ( laut RZ v. 9.06.2009). Wir gratulieren Hendrik Hering zu diesem wahrhaft grossen Satz eines „echten Demokraten“. Jahrelang übte sich die SPD im Tiefschlaf bezüglich der Aktivitäten der NPD im Westerwaldkreis, leugnete sogar teilweise die bestehenden Probleme, jetzt wo sie im Kreistag sitzen käme also ein Verbot gerade recht. Parteiverbote lösen keine Probleme sondern schaffen neue, weiter denken wir das Parteiverbote gerade in Deutschland einen sauren Beigeschmack haben, ein solches Zitat gerade von einem SPD-Politiker befremdet uns doch sehr.

CDU-Fraktionschef Daum geht sogar noch einen Schritt weiter, die NichtwählerInnen seien schuld! Ein Mitglied einer Partei die sich seit Jahren am rechten Rand bedient (Kochs Unterschriftenaktion gegen doppelte Staatsbürgerschaft, Leitkulturdebatte) wundert sich also, dass Menschen die vorher durch Politiker wie Koch, Merz und Schönbohm aufgehetzt wurden nun NPD wählen?

NPD verbieten, Nichtwählern die Schuld geben, dass sind also die Erklärungen die Hering und co. haben. Die Kommunalwahl hat gezeigt, dass die Konzepte der regionalen Politprominenz nicht aufgehen, weder Diskussionsrunden mit Experten des Verfassungsschutzes, noch „Basteln gegen Nazis“ und auch nicht das Verschweigen rechtsextremer Tendenzen im Westerwald hat dazu geführt die Nazis aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben. Wer glaubte mit zwei reflexogenen Demos das Ruder noch mal rumzureissen muss schon ein sehr naiver Mensch sein.

Christian Greeb – vorbestrafter Kreistagsabgeordneter der NPD

Mit Christian Greeb zieht ein alter Bekannter für die NPD in den Kreistag ein. Der 24-jährige Lagerist aus Unnau b. Bad Marienberg ist ein „Überzeugungstäter“. Vorbestraft wegen Körperverletzung, seit 2001 Mitglied der NPD und bekannt für sein aggressives Vorgehen gerade gegen Andersdenkende und vermeintlich Linke. In seiner Freizeit engagiert er sich gerne im Fussball, vorzugsweise in der Jugendarbeit wie zum Beispiel in Alpenrod wo er eine Zeit lang eine Jugendmannschaft betreute. Ein typisches Beispiel dafür, wie es im Westerwald den Nazis möglich gemacht wird, schon im Verein junge Menschen „auf Linie“ zu bringen.

Esther Liebmann von der Antifa Westerwald sagte gestern dazu:

„ Nach unseren Einschätzungen sind wir nicht entsetzt sondern eher verwundert, dass die NPD nur mit einem Sitz in den Kreistag einzieht. Wie bereits in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder von uns kritisiert sind die Nazis im Westerwald längst in der Bürgerlichkeit angekommen. Im Oberwesterwald, gerade in Ortsgemeinden wie Daaden, Unnau und Hof herrscht eine rechte Hegemonie die seines gleichen sucht. Es fehlt an politischer Aufklärung, an selbstbestimmten Jugendzentren, am wirklichen Willen der Verantwortlichen hier etwas zu ändern.

Den Nazis den Raum zu entziehen, antifaschistischen Widerstand organisieren, aktiv gegen Nazis aus NPD und Bürgertum vorzugehen, dass wird unsere Aufgabe in den nächsten Monaten sein. Wir werden den Nazis die Strasse nicht überlassen, nicht im Westerwald und auch nicht anderswo. Einen Finger kann man brechen, aber fünf Finger sind eine Faust! (Ernst Thälmann)“

Marc Albrecht
Pressesprecher der Antifa Westerwald

Die „Republikaner“ (REP) wollen am 6. Juni 2009 – einen Tag vor den Kommunalwahlen und der Europawahl – ihre rassistischen und nationalistischen Forderungen mit einer Demonstration durch die Ludwigshafener Innenstadt öffentlich präsentieren.
Wir rufen alle antifaschistisch gesinnten Menschen zum Widerstand gegen den rassistischen Aufmarsch am 6. Juni auf!

mehr auf der Seite : http://www.akantifa-mannheim.de/

Bad Marienberg wird keine Homezone für Nazis!

Am Pfingstsonntag demonstrierten in Bad Marienberg ca. 1500 Menschen gegen eine NPD-Saalveranstaltung und gegen den NPD Kreisverband, der in den letzten beiden Jahren immer wieder versuchte die Stadt Bad Marienberg für seine politischen Agitationen zur „Frontstadt“ zu machen. Die Demo verlief ohne besondere Vorkommnisse. Allerdings kam es im Vorfeld und nach der Demo im Raum Hachenburg gleich zweimal zu Angriffen von Neonazis auf alternative Jugendliche. Diese Angriffe bestätigen unsere Warnungen, dass die Nazis hier im Westerwald aber auch im Bundestrend immer aggressiver und wahlloser vorgehen.

Mit Erstaunen haben wir vernommen, wie der Bad Marienberger Bürgermeister Dankwart Neufurth versuchte das Vorgehen seiner Partei und des gesamten Verbandsgemeinderates zu rechtfertigen. Die Aussage, dass es nunmal kein Rechtsmittel gegen die Nutzung der Halle durch die Nazis gibt, ringt uns nur ein müdes Lächeln ab. Der Verbandsgemeinderat Bad Marienberg ist ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn Vetternwirtschaft und Angst um die eigene Karriere politisch richtiges und wichtiges Handeln verhindern. So ist es ein offenes Geheimnis, dass sich im Verbandsgemeinderat mehrere Personen befinden, deren Kinder aktiv in der NPD und teilweise federführend in der Westerwälder Naziszene sind.
In der Vergangenheit haben die Verantwortlichen alles getan, um das Bekanntwerden des „Naziproblems“ zu verhindern. So zeichnete sich die Öffentlichkeitsarbeit der VG in den letzten Jahren vor allem dadurch aus, Vorkommnisse mit der NPD unter den Teppich zu kehren und jede aktive Gegenwehr gegen die Nazis zu unterlassen.

Der vergangene Sonntag hat gezeigt, dass es oftmals nicht der Unwillen der Menschen, sondern die Unkenntnis um viele Vorkommnisse in der Region ist, die sie bisher veranlasst hat zu glauben, dass es kein Naziproblem gibt.

Wir glauben und hoffen, dass es ausgehend vom letzten Sonntag möglich ist, ein breites Bündnis auf allen Ebenen zu schaffen, um den Nazis ein für alle Mal klarzumachen, dass sie sich auch in Bad Marienberg nicht in Sicherheit wiegen können. Weiter fordern wir alle Menschen in der Region auf, sich beim nächsten Protest gegen die Nazis,den Massenblockaden anzuschliessen, um den Nazis die Party endgültig zum Desaster zu machen.

Lisa Steffhausen von der Antifa Westerwald sagte gestern dazu:
„ Es ist falsch zu glauben, dass mit dieser Demo das Problem nur ansatzweise gelöst wurde. Ebenfalls ist es ein Trugschluss zu meinen, dass es Zufall sei, dass die Nazis gerade hier so aktiv sind. Zwar waren auf der Demo 1500 Menschen, aber es gibt in Bad Marienberg und um Bad Marienberg genug Menschen die in ihrem Gedankengut den Nazis in Nichts nachstehen. Diese Menschen sind das eigentliche Problem. Es gilt die rechte Hegemonie zu brechen und militanten aber auch bürgerlichen Nazis den Raum zu entziehen.“

Marc Albrecht
Pressesprecher der Antifa Westerwald

Rede von Marc Albrecht am Ende der Demo

Den Nazis das Heimspiel zum Desaster machen! NPD-Veranstaltung am 31. Mai verhindern!

Am 31. Mai 2009 wollen Nazis des NPD-Kreisverbandes Westerwald und der Landesverband Rheinland- Pfalz in der Stadthalle in Bad Marienberg eine Veranstaltung durchführen, die allen Anschein nach den Abschluss zum Europawahlkampf darstellen soll. Bereits im vergangenen Jahr fand der Kreisparteitag der rechtsextremen Partei in der Concordiahalle in Unnau, einer öffentlichen Halle, statt. Damals demonstrierten über 2000 Menschen gegen die Nazis, leider wurde die Veranstaltung trotzdem nicht verhindert.

Der NPD-Kreisverband Westerwald

Seit vielen Jahren spielt der 32-jährige Frührentner Christian Steup die zentrale Rolle im NPD Kreisverband. Bundesweit in die Schlagzeilen geriet er in seiner Funktion als Kassenwart der mittlerweile verbotenen Kameradschaft Westerwald. Im Rahmen des Prozesses gegen diese militante Nazistruktur wurde er wegen unerlaubtem Waffenbesitz zu einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt. Steup, der scheinbar über die Partei seine Profilneurose befriedigt machte aus einem chaotischen Haufen einen straff organisierten Kreisverband der zwischen 2005 und 2007 zu den aktivsten in Rheinland-Pfalz gehörte. Interne Streitigkeiten, der Mangel an Räumlichkeiten um Veranstaltungen durchzuführen und Steups öffentliche Saubermann-Bemühungen führten jedoch in den vergangenen Monaten dazu, dass der Kreisverband relativ überschaubaren Aktionismus zeigte. Auch die regionale Begrenzung auf Bad Marienberg und Umland zeigte, dass es der NPD und Steup im speziellen nicht gelang Nazis aus der Region in der Partei zu bündeln. Weiter war und ist zu beobachten, dass Teile des einstigen „harten Kerns“ sich neuen Agitationsformen hingezogen fühlen. Auch im Westerwald ist nun der Trend der „autonomen NationalistInnen“ angekommen.

Autonome NationalistInnen- Nazi-Gedankengut im linken Lifestyle

Autonome NationalistInnen orientieren sich in ihrem Kleidungsstil, ihren Parolen und Symbolik an der autonomen Antifa-Bewegung. Schwarze Kleidung, bunte Transparente und das kopieren von Antifa-Symbolik soll attraktiver, gerade auf jüngere Sympathisanten wirken und den Einstieg in die rechte Szene attraktiver gestalten. Gerade im angrenzenden NRW sind in den letzten Jahren verstärkte Aktivitäten sgn. Autonomer NationalistInnen zu beobachten. Im östlichen Ruhrgebiet machten diese Nazis in den letzten Jahren durch gewalttätige Aktionen auf sich aufmerksam. Am Ostermontag 2004 zum Beispiel erstach ein einschlägig vorbestrafter Neonazi in Dortmund einen Punker in einer U-Bahnstation. Selbst in den Tagen nach dem Mord legten die Nazis noch nach und versuchten mit Aufklebern wie „Antifaschismus ist ein Ritt auf Messers Schneide“ in Anlehnung an die tödliche Messerattacke jeden Protest gegen die hiesige Naziszene einzuschüchtern. Aktuellstes Beispiel für diese neue Gangart extrem rechter Gruppierungen ist der Angriff sogenannter autonomer Nationalisten auf eine DGB-Demo am 1. Mai in Dortmund. Ohne ersichtlichen Grund griffen sie hier eine Demo mit Steinen und Flaschen an und es ist nur der Besonnenheit der Demoteilnehmer zu verdanken das hier nicht mehr passierte. Interessant ist hierbei, dass diese autonomen Nationalisten auf dem Weg zu einer Demonstration in Siegen waren an der auch der Widerstand Westerwald maßgeblich beteiligt war und auch dazu aufrief.

Widerstand WW- Kameradschaft Westerwald reloaded

Beim Widerstand Westerwald handelt es sich um eben so eine Gruppe autonomer Nationalisten. Erstmals seit dem Frühjahr diesen Jahres öffentlich aktiv sammelt sich diese Gruppe rund um den NPD-Kreisverband Westerwald. Im gleichen Ductus wie einst die Kameradschaft Westerwald wird hier versucht, ähnlich einem „militanten Arm der NPD“ zu agitieren. Klar erkennbar sind bei dieser Gruppierung auch die Verbindungen nach NRW im speziellen die Zusammenarbeit mit den freien Nationalisten Siegerland sowie anderer Gruppierungen im weiteren Umkreis. Gerne machen sich die autonomen NationalistInnen dieser Gruppe zu den Handlangern der NPD, besteht doch teilweise eine Deckungsgleichheit zwischen Mitgliedern dieser Gruppe sowie dem NPD Kreisverband. Es ist davon auszugehen, dass diese Gruppe ihren ideologischen Vorbildern in NRW beim Thema Gewalt in nichts nachsteht.

Zivilgesellschaftliche Reflexe, Vertuschungsversuche und das rot-braune Bad Marienberg

Seit der Veranstaltung im letzten Jahr in der Unnauer Concordiahalle hat sich scheinbar viel bewegt, wenn Mensch näher hinschaut allerdings nur scheinbar. Die ev. Kirchengemeinde in Unnau zeigt Zivilcourage und organisiert den Protest in Unnau von dem Wochen zuvor noch in politisch Verantwortlicher Stelle niemand etwas wissen wollte. Und siehe da, über 2000 Menschen beteiligen sich an den Protesten gegen den NPD-Kreisparteitag 2008. Und wer jetzt glaubt dieses hätte den initialen Knoten zum Platzen gebracht, der irrt. Auch bei der jetzigen Veranstaltung in Bad Marienberg setzen Stadtrat und Polizei alles daran, das Aufsehen klein zu halten, frei nach dem Motto „Nichts sehen, nichts hören“. Zu welch fatalen Konsequenzen diese Ignoranz bisher geführt hat scheint man hierbei zu vergessen. Über 200 Unterschriften sammelte die NPD allein in Bad Marienberg und Unnau um zur Wahl zugelassen zu werden. In der einstigen SPD-Hochburg Bad Marienberg muss anscheinend erst ein europäischer Nazikongress stattfinden und zur Begrüßung der rechte Arm gehoben werden damit verstanden wird, dass dieses Phänomen seine Latenzzeit längst überschritten hat. Vielleicht sollte Pfarrer Niemöllers Gedicht hier in grossen Lettern an die Stadtverwaltung geschlagen werden.

Was tun?

Auch wenn die Nazis sich auf ihr Recht als Partei berufen öffentliche Hallen zu nutzen ist dies nicht hinzunehmen und erfordert Protest auf allen Ebenen. Gerade die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass ziviler Ungehorsam quer durch alle Schichten einer Gesellschaft sehr wohl Naziaufmärsche wie z.B. am 1. Mai in Mainz verhindern kann. Nur ein entschlossener antifaschistischer Protest kann die Antwort auf diese erneute Veranstaltung in der VG Bad Marienberg sein.

Jagen wir die Nazis aus der Stadt.

Wir rufen alle AntifaschistInnen auf, sich den Nazis am 31.Mai in den Weg zu Stellen und auf jede erdenkliche Art und Weise zum Desaster zu machen.

Marc Albrecht

Pressesprecher der Antifa Westerwald

Den braunen Sumpf trockenlegen!

Hiermit rufen wir euch auf, euch am 16.05.2009 an den Gegenprotesten gegen den an diesem Tag stattfindenden Neonaziaufmarsch zu beteiligen!
Unter dem Motto „Gegen staatliche Repressionen, Medien- und Pressehetze“ ruft die sogenannte Aktionsgruppe Windeck dazu auf, durch Windeck Rosbach zu marschieren.
Auch wenn dieses Motto einige von euch vielleicht anspricht, dürfen wir nicht vergessen, wer hinter diesem Aufruf steckt, und wofür sie stehen:
Die Ag Windeck, wessen Mitglieder eindeutig dem Spektrum der autonomen Nationalisten zuzuordnen sind, ist eine gewaltbereite Gruppierung, welche schon mehrmals auf Andersdenkende losgegangen ist, und offen den Nationalen Sozialismus als einzige Alternative für ihr Vaterland, propagiert.
Noch bis vor kurzem prangerte auf ihrer Internetpräsenz die Forderung „Nationales Sozialismus Jetzt!“ und bei einer Flyerverteilaktion forderten sie die Abschaffung der Paragraphen 86a (Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) und 130(Volksverhetzung) des Strafgesetzbuches, mit der Aussage, für Meinungsfreiheit zu sein.
Doch die Meinungsfreiheit hört dort auf, wo die Menschenrechte anderer verletzt werden, und das werden sie, durch die rassistische Hetze der Neonazis, welche behaupten, die Gewalt ginge von multikulturellen Jugendbanden aus.
Sie sind keine „Opfer“ von irgendwelchen Hetzen, sie sind diejenigen die ihre Hetzpropaganda unters Volk bringen wollen, sie sind diejenigen, die dreiste Lügen verbreiten, und behaupten ein nationalsozialistischer Staat wäre die beste Alternative.
Doch ein faschistischer Staat ist niemals die Alternative!
Deswegen rufen wir euch auf, beteiligt euch, und unterstützt uns, bei der Gegendemonstration am 16.Mai in Rosbach, damit der braune Sumpf trockengelegt werden kann!
Denn es gibt kein ruhiges Hinterland!

Treffpunkt: Rosbach Bhf, 16.5. , 11:00 Uhr

Anfahrt: Von Köln: S-Bahn 12, Richtung Au(Sieg) Abfahrt 09:31, Gleis 10
Von Au: S-Bahn 12, Richtung Düren, Abfahrt 10:17 Gleis 3

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